Mit der Energiewende kehren moderne, digitale Stromzähler in deutsche Haushalte ein. Sie ersetzen die bisher üblichen analogen Ferraris-Zähler und kompensieren deren Nachteile. Bis 2032 sollen alle Haushalte die Stromversorgung digital messen. Neben modernen digitalen Stromzählern erhalten Nutzer sogenannte Smart Meter. Die intelligenten Geräte sind für Haushalte mit einem jährlichen Stromverbrauch von mehr als 6.000 kWh vorgesehen. Im Ratgeber erfahren Leser, was diese können und wie sie davon profitieren.
Was ist ein intelligenter Stromzähler?
Dank eines intelligenten Stromzählers oder Smart Meters gestalten Nutzer die Energiewende aktiv mit. Ziel ist es, die CO₂-Emissionen durch einen geringeren Stromverbrauch zu reduzieren und dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Die Geräte messen alle 15 Minuten den Stromverbrauch und übermitteln die Daten direkt über das Stromnetz an den Anbieter. Möglich macht das die Powerline Communication (PLC)-Technologie, die Signale über die Stromleitung sendet. Dank der neuen Ablesetechnik sehen Bewohner bereits am Folgetag, wie viel sie verbraucht haben oder wie hoch ihre Einspeiseleistung durch Wärmepumpen oder Fotovoltaikanlagen ist.
Die intelligenten Messgeräte bestehen aus einem digitalen Stromzähler sowie einem Kommunikationsmodul (Gateway), das die Verbrauchsdaten des Nutzers direkt an den Messstellenbetreiber oder Stromanbieter sendet. Dadurch ist das Ablesen der Werte im Keller nicht mehr notwendig und erfolgt aus der Ferne. Die Geräte sind internetfähig. Sie ermöglichen verschiedene Online-Features sowie die Kontrolle der Daten via App.
Durch die detaillierte Darstellung der Stromwerte haben Anwender einen exakten Einblick in den Verbrauch. Die abgelesenen Werte geben Aufschluss darüber, wann sie wie viel Strom verbrauchen. Dadurch kontrollieren Bewohner ihren künftigen Energieverbrauch und haben die Möglichkeit, diesen aktiv zu senken.
Da das Modul auch Daten empfängt, bietet es sich für Betreiber von Fotovoltaikanlagen an. Produzieren die Anlagen gerade viel Ökostrom, senden Nutzer diesen direkt an eine Ladestation oder eine Wärmepumpe und steigern dadurch den Eigenverbrauch.
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Das Smart Meter von eMylo ist ein einphasiger, intelligenter WiFi-Energiezähler mit LCD-Anzeige. Er zeigt in Echtzeit Spannung, Leistung, Strom und Gesamtenergie in Kilowattstunden an.
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Wer benötigt einen intelligenten Stromzähler?
Seit Anfang 2020 tauschen Messstellenbetreiber sukzessiv die alten Ferraris-Zähler durch digitale Stromzähler aus. Für einige Haushalte ist der Einbau eines Smart Meters Pflicht. Zu diesen gehören:
- Haushalte mit einer Fotovoltaikanlage mit einer Leistung von mindestens 7-kW-Peak.
- Haushalte mit einem hohen Stromverbrauch von mehr als 6.000 Kilowattstunden Strom im Jahr.
- Haushalte, die beim Netzbetreiber ein Elektroauto, eine Wärmepumpe oder eine andere steuerbare Verbrauchseinrichtung angemeldet haben.
Den Betreiber des Digitalenergiezählers suchen Hausbesitzer oder Mieter selbst aus. Dadurch haben sie die Gelegenheit, ein Smart Meter zu nutzen, auch, wenn nur ein normaler digitaler Stromzähler verpflichtend ist. Das gilt vor allem für Haushalte, die weniger als 6000 Kilowattstunden Strom pro Jahr verbrauchen.
Welche Vorteile bietet ein intelligenter Stromzähler?
Die Verwendung digitaler Stromzähler, die mit einer Kommunikationszentrale ausgestattet sind, bietet zahlreiche positive Aspekte, die sich vor allem im Hinblick auf die anfallenden Stromkosten positiv auswirken:
- Smart Meter helfen, Strom zu sparen: Dank der Geräte haben Nutzer einen besseren Überblick über ihren Verbrauch. In Echtzeit schauen sie dabei zu, wie der Stromverbrauch von Waschmaschine oder Spülmaschine in die Höhe schießt. Die smarten Messgeräte zeigen den Verbrauch sekundengenau an. Möglich ist die Überwachung über das integrierte Display oder die dazugehörige App fürs Smartphone. Die Auswertung ermöglicht es Nutzern, Rückschlüsse über den Verbrauch einzelner Geräte zu ziehen. Teilweise erkennen die neuesten Modelle diese von allein. So können Verbraucher Stromfresser identifizieren und gegen effizientere Modelle auszutauschen.
- Intelligente Messgeräte zeigen die Grundlast: Die Grundlast ist der Verbrauch, der immer anfällt. So machen dauerhaft betriebene Geräte wie Kühlschränke und Router etwa 20 Prozent des gesamten Stromverbrauchs aus. Dazu gehört aber auch Elektronik, die Nutzer im Stand-by-Betrieb laufen lassen. Schalten sie diese ab, besteht weiteres Einsparpotenzial.
- Smarte Digitalenergiezähler machen die Abrechnungen genauer: Durch die Verwendung der intelligenten Stromzähler sind die Abrechnungen genauer, sodass Nutzer einen Einblick darüber bekommen, wo es Einsparpotenziale gibt. Statt einmal im Jahr kommt die Rechnung jeden Monat. Dadurch gehören horrende Nachzahlungen der Vergangenheit an.
- Internetfähige Messgeräte für individuelle Tarife: Ein Smart Meter ist die Grundlage für maßgeschneiderte, variable Tarife. Bei einem Überangebot könnte der Strom dadurch günstiger werden als bisher. Damit das funktioniert, müssen Nutzer den intelligenten Stromzähler ins Smart Home integrieren. In Zukunft können sie über das Heimnetzwerk elektrische Geräte automatisch anschalten, wenn der Strom gerade günstig ist oder abschalten, wenn die Kosten zu hoch sind.
- Intelligente Stromzähler zum Optimieren des Eigenverbrauchs: Nutzer, die eine Fotovoltaikanlage besitzen, achten darauf, möglichst wenig Strom aus dem Netz zu beziehen, um sich vor allem am eigens erzeugten Ökostrom zu bedienen. Zusammen mit einem Energie-Management-System erkennen die Smart Meter, wann genug Eigenstrom vorhanden ist, um die Wärmepumpe zu betreiben, das Elektroauto zu laden oder die Waschmaschine anzuschalten.
